Baufortschritt in Kleinkorbetha

© Katharina Vokoun

Es geht voran in Kleinkorbetha. In dem Weißenfelser Ortsteil laufen seit Juli 2021 umfangreiche Bauarbeiten zum Schutz vor Überschwemmungen und Schlammlawinen. Alle vier Hauptstraßen – Bothfelder Straße, Oeglitzscher Straße, Fährstraße und Kleinkorbethaer Straße – gehören zu der Baustelle. Alle Maßnahmen liegen aktuell im Zeitplan.

Ein Schwerpunkt ist die Errichtung eines Regenrückhaltebeckens. Neben der Bothfelder Straße wurde dafür Ende des Jahres 2021 innerhalb von vier Wochen eine riesige Grube mit einem Fassungsvermögen von bis zu 1.500 Kubikmetern Wasser ausgehoben. Auch der Kanalbau vom Becken bis hinunter zur Saale ist abgeschlossen. Nun ruhen die Arbeiten an dieser Stelle witterungsbedingt erst einmal. Bis Ende März 2022 werden aber noch Matten aus Tonmineralien (Bentonit) in der Grube verlegt. Sie dienen als Abdichtung. Schließlich soll der aufgefangene Regen nicht ins Grundwasser gelangen, sondern gezielt in die Saale abgeleitet werden. Dafür wird im Regenrückhaltebecken zudem ein Betonschacht mit einer Drosselklappe errichtet. Diese stellt ein gesteuertes Ablaufen der Wassermassen in Richtung Saale sicher. Mithilfe von Steinen, die auf die Bentonit-Matten gesetzt werden, wird das Regenwasser innerhalb des Beckens gezielt zum Ablauf geleitet. Im Rahmen der Maßnahme werden Arbeiter zudem rund um die Grube herum einen Zaun errichten. Die Fläche soll darüber hinaus bepflanzt werden, um das Regenrückhaltebecken vor Erosionen zu schützen. Allein für die Errichtung des Regenrückhaltebeckens rechnet die Stadt Weißenfels mit Gesamtkosten von etwa 525.000 Euro. Sie erhält in diesem Zusammenhang Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung EFRE (65 Prozent Förderrate).

Auch wenn die Arbeiten an der Bothfelder Straße die kommenden Tage erst einmal ruhen, herrscht in Kleinkorbetha keineswegs Stillstand. Rege Bautätigkeit gab es am 18. Januar 2022 an der Bushaltestelle. Diese wurde mit einem Bagger abgerissen. Der neue Standort der Bushaltestellen befindet sich in der Fährstraße, etwas unterhalb des Feuerwehrhauses und gegenüber der Hausnummer 16. Bisher mussten die Busse zum Wenden rückwärtsfahren. Das entsprach nicht mehr den aktuell gültigen Anforderungen. Sowohl die Bushaltestellen als auch Fußgängerquerungen werden barrierefrei gestaltet. Insgesamt rechnet die Stadt Weißenfels für diese Baumaßnahmen mit Kosten in Höhe von etwa 240.000 Euro. Darüber hinaus wird die Stadt Weißenfels in den kommenden Wochen die komplette Fährstraße neu asphaltieren. Auch der gesamte Kreuzungsbereich vor der Kirche erhält eine neue Asphaltdecke. Die Bothfelder Straße wurde bereits Ende des Jahres 2021 grundhaft ausgebaut.

Bei den Bauarbeiten in Kleinkorbetha handelt es sich um eine  Gemeinschaftsmaßnahme des Burgenlandkreises, der Abwasserbeseitigung Weißenfels AöR, des Zweckverbandes für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Bad Dürrenberg (ZWA) und der Stadt Weißenfels. Der ZWA Bad Dürrenberg hat bereits einen Großteil der etwa 70 Grundstücke, die ihr Abwasser bisher über Sammelgruben entsorgten, an das zentrale Abwassernetz angeschlossen. Die restlichen Grundstücke folgen noch. Die Abwasserbeseitigung Weißenfels AöR wird wiederum einzelne Regenwasserhausanschlüsse erneuern.