80 Jahre Befreiung von Weißenfels
Würdiges Gedenken an historische Verantwortung
Am Sonntag, den 13. April 2025, versammelten sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger an den Badanlagen in Weißenfels, um im Rahmen einer feierlichen Gedenkveranstaltung an die Befreiung der Stadt durch die 69. US-Infanteriedivision im April 1945 zu erinnern. Vom 12. bis 14. April 1945 war Weißenfels Schauplatz schwerer Kämpfe. Die gemeinsame Veranstaltung der Bundeswehr und der Stadt Weißenfels würdigte die Opfer von Krieg, Gewalt und Unterdrückung und betonte die bleibende Bedeutung von Frieden und Freiheit – 80 Jahre nach dem Ende der nationalsozialistischen Herrschaft in Weißenfels.
Oberbürgermeister Martin Papke ließ in seiner Rede persönliche Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen einfließen. „Die Geschichten der Zeitzeugen sind existenzielle Erfahrungen, die uns daran erinnern, wie wichtig Frieden und Demokratie sind“, betonte Papke. „Es ist unsere Verantwortung, diese Erinnerungen an die kommenden Generationen weiterzugeben. Der Schmerz dieser Tage darf nicht ungehört bleiben – er mahnt uns, nie gleichgültig zu werden.“
Generalarzt Dr. Bruno Most unterstrich die enge Partnerschaft mit der Stadt Weißenfels: „Wir stehen heute nicht nur als Soldatinnen und Soldaten hier, sondern auch als Bürger dieser Gesellschaft. Die Erinnerung an den 13. April 1945 ist Teil unserer gemeinsamen Verantwortung.“ Dr. Most erinnerte daran, dass die damaligen Kampfhandlungen – insbesondere rund um das Schloss und die Saaleübergänge – vielen Menschen das Leben kosteten. Er hob die Bedeutung historischer Orte hervor: „Gerade hier an den Badanlagen, wo die US-Truppen damals ihr Lager aufschlugen, ist Geschichte mit Händen greifbar. Wer die Orte kennt, an denen gekämpft, gelitten und befreit wurde, versteht besser, was Krieg bedeutet – und was es heißt, in Frieden zu leben.“
Ein besonderes Zeichen internationaler Verbundenheit setzte US-Generalkonsul John R. Crosby, der sich in seiner Ansprache an die Bürgerinnen und Bürger wandte. „Vor 80 Jahren kämpften tapfere amerikanische Soldaten für die Werte und Freiheiten, die wir heute auf beiden Seiten des Atlantiks genießen. Ich bin der Stadt Weißenfels und ihrer Bewohnerinnen und Bewohnern sehr dankbar, dass sie nicht nur in diesem Jubiläumsjahr, sondern jedes Jahr der Befreiung Weißenfels durch US-Truppen gedenken und so einen wertvollen Beitrag zum Erinnern leisten“, sagte der US-Generalkonsul.
Musikalisch wurde die Veranstaltung durch das Alliance Brass Quintet der USAREUR-AF Band begleitet und verlieh der Zeremonie einen feierlichen Rahmen. Im Anschluss lud die Stadt Weißenfels zu einem Empfang mit der Eröffnung der Ausstellung „80 Jahre Kriegsende: Weißenfels im April 1945“ ins Rathaus ein. Die Ausstellung beleuchtet mit historischen Dokumenten, Zeitzeugenberichten und Fotografien die letzten Kriegstage in der Saalestadt und bleibt bis Ende Mai 2025 zugänglich.