Burgwerben
Begünstigt durch Klima und Bodenbeschaffenheit wachsen hier seit dem Ausgang des 11. Jahrhunderts auf sonnigen Terrassen und Steillagen ausgezeichnete trockene Weine. Die Weinberge von Burgwerben/Kriechau sind der Einstieg in die Saale-Unstrut Weinanbauregion. 28 Hobbywinzer bewirtschaften in Burgwerben 5,6 Hektar Weinanbaufläche. Alljährlich gestalten die Winzer der Weinbaugemeinschaft Burgwerben/Kriechau im August den Tag des offenen Weinberges und am ersten Wochenende im September das Dorf- und Weinfest.
Das Rittergut Burgwerben, das auf den Fundamenten der „Wirbinaburg“ erbaut wurde, war Wohnsitz der Eillika Billunger (Mutter von Albrecht dem Bären). Seit dem 16. Jahrhundert war es im Besitz der Familien von Bothfeld, von Stahr, von Funke und der Familie Reinhardt.
Am 5. November 1757 zog nach der Schlacht bei Roßbach, der König von Preußen Friedrich der Große, in Burgwerben ein. Er nächtigte im Schloss zu Burgwerben und war Gast der Familie von Funcke. 1879 übernahm Familie Reinhardt das Schloss und machte daraus eine mustergültige Landwirtschaft, bis sie 1945 enteignet wurden. 1952 erfolgte die Gründung der LPG und 1975 der Bau der Großbäckerei. 1990 erhielt die Gemeinde Burgwerben im Rahmen der Wiedervereinigung Deutschlands ihre kommunale Selbstverwaltung und wurde somit selbständige Gemeinde im Landkreis Weißenfels. Mit Urkunde des Regierungsbezirkes Halle vom 26.09.1997 wurde der Gemeinde Burgwerben die Genehmigung zur Führung eines eigenen Wappens erteilt. Dieses zeigt eine Zinnenschnitt-Teilung, die auf die ehemalige Burg hinweist, von der sich der Gemeindename herleitet. Die Farbe Grün symbolisiert die Landwirtschaft der Gemeinde, während die Traube für den Weinanbau steht. Der silberne Fluss (Wellenbalken) spiegelt die Saale wider, an deren Ufer die Gemeinde gelegen ist.
Der Weinanbau und das Schloss sind für den Ort Burgwerben prägend und haben ihn bekannt gemacht. Sehenswert ist aber auch die romanische Dorfkirche aus der Mitte des 13. Jahrhundert mit einem herrlichen Ausblick auf die Stadt Weißenfels und das Saaletal. Da sich die Kirche topografisch an der höchsten Stelle der Ortschaft befindet, kann man vom Plateau einen wunderbaren Blick auf das Saaletal und die Weinberge genießen. Vor dem angrenzendem Pfarrhaus befindet sich das Grabmal des Dichters C. H. Heydenreich.
Eine beliebte Einrichtung für die Bewohner des Dorfes ist das Heimathaus-Museum, das sich vor dem Eingang zum Schloss befindet. In der „Kleinen Galerie“ in der Friedenstraße können Künstler und Laien ihre Bilder und Exponate ausstellen und somit Öffentlichkeit erreichen.
Vor Ort gibt es zudem einen Kindergarten, eine Grundschule, eine Allgemeinmedizinische Arztpraxis, eine kleine Bibliothek, einen Frisör und Kosmetiker, einen Backshop, Gastronomie und Weinstube, einen Blumenladen und eine Gärtnerei und einen Einkaufsmarkt für den täglichen Bedarf. Die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ist sehr gut. Am Fuße der Weinberge entlang führt der Saale-Radwanderweg. Auf diese Weise kann Burgwerben ein ruhiges, beschauliches dörfliches Leben ermöglichen, aufgrund der unmittelbarer Nähe zur Kernstadt Weißenfels aber auch alle Vorteile einer Stadt bieten.
Auch Gewerbetreibende fanden und finden in Burgwerben ihren Standort. Unter den 32 angemeldeten Unternehmen im Ort ist die Lieken Urkorn Backwaren GmbH mit über 200 Beschäftigen eines der größten.
In Burgwerben organisieren sich die Bürger in den verschiedensten Vereinen, u.a. im SV Burgwerben 1906 e.V., der Winzergemeinschaft Burgwerben/Kriechau e.V., der Freien Evangelischen Schule Weißenfels e.V., dem Kleingartenverein Burgwerben e.V., dem Wirbinaburgverein für kulturhistorische Heimatpflege Burgwerben e.V., in einer kleinen Gymnastikgruppe, im Kirchenkreis und im Seniorenkreis.
Traditionelle Veranstaltungen wie zum Beispiel das Dorf- und Weinfest, der Burgwerbener Weihnachtsmarkt oder das Pfingstfest werden von den verschiedensten ortsansässigen Vereinen organisiert. Die hohe Lebensqualität in Burgwerben spiegelt sich auch durch die Platzierung beim Landeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden – Unser Dorf hat Zukunft“ im Jahr 2000 wider: schönstes Dorf des Landkreises Weißenfels und Top Ten beim Landesvergleich.