Nach geplanter Standortschließung: IHK Bildungszentrum bleibt doch in Weißenfels und startet mit ersten Kursen
Um den neuen Geschäftsführer des Weißenfelser Bildungszentrums der Industrie- und Handelskammer kennenzulernen, besuchten Oberbürgermeister Martin Papke und die städtische Wirtschaftsförderin Denise Demnitz am 16. Juli 2024 die Geschäftsstelle am Markt 6. Michael Schrodke leitet seit 1. Dezember 2023 das Tochterunternehmen der IHK Halle-Dessau und hat gleich zu Beginn eine 180-Grad-Wende hingelegt. Die von seinem Vorgänger beschlossene Schließung des Weißenfelser Standortes revidierte er. Stattdessen möchte der neue Geschäftsführer in der Saalestadt den Fokus auf die Kernkompetenzen des Bildungszentrums legen, um somit ein stabiles Fundament für die Zukunft zu schaffen. Dazu zählen die Meister- und Fachwirtkurse, in denen die IHK mit einer Bestehungsquote von etwa 90 Prozent deutlich über dem Bundesschnitt liegt. Zum Markenkern gehört ebenso die Ausbildung zum Amtlichen Fachassistenten in der Veterinärverwaltung, welche deutschlandweit nur in Weißenfels angeboten wird. Die Industrie- und Handelskammer möchte vor Ort auch selbst ausbilden und ist gerade dabei, eine Azubi-Stelle als Kauffrau oder Kaufmann für Büromanagement zu besetzen.
Um wirtschaftlich zu arbeiten, hat das IHK Bildungszentrum seine Räume reduziert und agiert nur noch auf einer Etage im Haus am Markt 6. Dort stehen unter anderem vier Unterrichtsräume zur Verfügung. Die ersten Kurse sind schon wieder angelaufen. „Wie ein Phönix aus der Asche“, kommentierte Oberbürgermeister Martin Papke die Wiedereröffnung des IHK- Tochterunternehmens in Weißenfels. Das Stadtoberhaupt freute sich, dass die Verantwortlichen die einstige Entscheidung zur Standortschließung rückgängig gemacht haben. Ein entscheidender Grund dafür war laut Michael Schrodke, dass die Meister- und Fachwirtkurse vor Ort immer gut besucht waren. Auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hätten sich deutlich für Weißenfels als Standort ausgesprochen, da die Ausbildung in Halle mit langen Fahrtwegen verbunden gewesen wäre.
Michael Schrodke hat sich ein komplett neues Team mit zwei Mitarbeitern aus Halle, die nun auch für Weißenfels zuständig sind, aufgebaut. Transparenz und Vertrauen zu seinen Mitarbeitern steht für ihn an erster Stelle. Der ehemalige Optikermeister und Vizepräsident der Handelskammer fängt den Weiterentwicklungsgedanken der neuen Generation ein und führt somit strukturelle Veränderungen innerhalb der IHK herbei, die einen langfristigen Erfolg sichern sollen. Mit Zuversicht und Selbstvertrauen blickt er auf die vielversprechende Zukunft des Tochterunternehmens der Industrie- und Handelskammer.
Text: Lotta-Marie Krüger