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Datum: 27.09.2023

Neubau der Großen Saalebrücke in Weißenfels verschiebt sich

Die Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt hat der Stadt Weißenfels mitgeteilt, dass der Neubau der Großen Saalebrücke verschoben werden muss. Die Landesbehörde ist verantwortlich für den Neubau der Brücke. Die Straße von Markröhlitz über Uichteritz, Markwerben und Weißenfels bis zum Kreisverkehr Schwedenstein ist als Landesstraße klassifiziert und fällt somit in die Zuständigkeit des Landes Sachsen-Anhalt. Der Baubeginn war im Jahr 2024 vorgesehen. Zunächst sollten bauvorbereitende Arbeiten stattfinden, bevor im August 2024 die Brücke für den Abriss gesperrt worden wäre. Dieser Zeitplan kann laut der Landesstraßenbaubehörde jedoch nicht mehr gehalten werden. Ins Gespräch gebracht wurde eine Verschiebung der Maßnahme um ein Jahr. Eine geringfügigere Verschiebung sei aus artenschutzrechtlichen Gründen nicht möglich. Denn in den Brückenpfeilern brütet die gemeine deutsche Haustaube, die jeweils bis August Ihren Nachwuchs aufzieht.

„Ich bin zutiefst verärgert, dass seitens des Landes so mit der Stadtverwaltung und der Bevölkerung umgegangen wird. Zumal unsererseits alle nötigen Planungen pünktlich vorbereitet und der Landesbehörde vorgelegt wurden“, äußert Oberbürgermeister Martin Papke sein Unverständnis gegenüber dem Vorgehen der Landesstraßenbaubehörde. Sowohl die Kommune als auch Unternehmen und Privatinvestoren hätten sich auf den Bauzeitraum eingestellt und ihre mittelfristigen Pläne dahingehend ausgerichtet. „Ein späterer Baubeginn bedeutet eine Verzögerung von Investitionen sowohl im gewerblichen Sektor als auch im privaten Bereich“, sagt Martin Papke.

Einen plausiblen Grund für den Aufschub hat das Land gegenüber der Kommune nicht genannt. Aus Sicht der Stadtverwaltung ist der spätere Baubeginn der Komplexität des Vorhabens geschuldet. Glück im Unglück: Eine vor Kurzem durchgeführte Brückenprüfung hat ergeben, dass die Brücke insgesamt noch eine ausreichende Tragfähigkeit aufweist, so dass weder eine Tonnagebeschränkung noch weitere verkehrsbehördliche Maßnahmen angeordnet werden müssen.

Die Stadtverwaltung hat die möglichen Auswirkungen einer Verschiebung der Brückenbaumaßnahme geprüft und wird versuchen, das Beste aus der Situation zu machen. Zu den vorgesehenen Bauprojekten in dem Gebiet gehört beispielsweise der Ausbau der Weinbergstraße, der wie geplant umgesetzt werden kann. Die Stadt prüft zudem, ob der Bau des Radweges an der Käthe-Kollwitz-Straße im Abschnitt zwischen dem Hotel Güldene Berge und der A9 vorgezogen werden kann. Für Bürgerinnen und Bürger wäre der Radweg von großem Vorteil. Ein Baubeginn könnte im Jahr 2025 erfolgen. Der Neubau der Großen Saalebrücke würde dann im Jahr 2026 beginnen. Die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Weißenfels blieben bis dahin von den negativen Auswirkungen der Brückensperrung verschont. Und die Landesstraßenbaubehörde hätte ausreichend Zeit für die Planungen, Vorbereitungen und Abstimmungen zum technischen Bauablauf des Brückenneubaus. Davon erhofft sich das Team der Stadtverwaltung, dass die Arbeiten letztendlich möglichst reibungslos stattfinden und die Bauzeit minimiert wird.