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Datum: 27.02.2025

Neue Strategien für eine lebendige Weißenfelser Innenstadt

In der Vergangenheit lockten Einzelhandel und Wochenmarkt die Menschen in die Weißenfelser Innenstadt. Das funktioniert nur noch bedingt. Einkaufszentren am Stadtrand und Online-Shopping haben das Konsumverhalten verändert. Die Folge: In der Weißenfelser Altstadt gibt’s kein geschäftiges Treiben, sondern Geschäftsschließungen. Der Leerraum hat nicht nur negative Auswirkungen auf die Angebotssituation, sondern auch auf das Stadtbild und die Lebensqualität der Menschen. Die Stadt Weißenfels nimmt die Herausforderung dieser Veränderungsprozesse an und lässt derzeit ein Einzelhandelskonzept mit Innenstadtstrategie erstellen. Untersucht wird der gesamte Einzelhandel in der Weißenfelser Kernstadt und in den Ortschaften und damit zusammenhängende Wirkungsmechanismen. Den Auftrag erhielt das Büro „Markt und Standort“ GmbH aus Erlangen. Den Prozess begleitet ein eigens von Oberbürgermeister Martin Papke gegründeter Arbeitskreis „Einzelhandelsentwicklung Weißenfels“. Der Gruppe gehören Akteure des Einzelhandels, des Stadtmarketingvereins, der Industrie- und Handelskammer, der Stadtverwaltung, des Stadtrates sowie des Behinderten- und Seniorenbeirats an. Ein erstes Treffen fand am 18. Februar 2025 mit 13 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt.

Gemeinsames Ziel aller Beteiligten ist es, das Interesse an der Weißenfelser Innenstadt wieder zu wecken und damit sowohl die Lebensqualität zu steigern als auch mehr Planungssicherheit für Investoren zu ermöglichen. „Wir brauchen Mut und Kreativität, um den Wandel in unserer Innenstadt zu meistern und das Angebot an die Bedürfnisse einer sich verändernden Gesellschaft anzupassen. Wir müssen neue Wege gehen, um unser Stadtzentrum lebendig zu halten und einladend zu gestalten. Es ist unsere Aufgabe, Leerstände nicht nur als Herausforderung, sondern als Chance für neue Konzepte zu begreifen. Wir können hier Räume schaffen, die nicht nur dem Handel dienen, sondern auch kulturelle und soziale Begegnungen ermöglichen“, sagte Oberbürgermeister Martin Papke.

Beim Auftakttreffen des Arbeitskreises „Einzelhandelsentwicklung Weißenfels“ hat der Geschäftsführer von „Markt und Standort“ Norbert Lingen den Teilnehmenden vorgestellt, wie sein Büro das Einzelhandelskonzept erarbeitet. Zentrale Grundlage bilden umfassende Erhebungen und Analysen der Vor-Ort-Situation. In diesem Zusammenhang werden in den kommenden Monaten sowohl die Händlerinnen und Händler als auch deren Kundinnen und Kunden befragt. Auch von den Mitgliedern des Arbeitskreises bekam Norbert Lingen hilfreiche Hinweise mit auf den Weg. So wurde der Bedarf an fußläufig erreichbaren und barrierefreien Geschäften betont. Die Mitglieder wünschen sich zudem unter anderem mehr Gastronomiebetriebe in der Weißenfelser Innenstadt. Ein Anliegen, das auch Oberbürgermeister Martin Papke fördern möchte: „Auf dem Marktplatz soll es perspektivisch ein breites gastronomisches Angebot geben. Auf diese Weise soll der Markt sowohl für unsere Stadtbewohner als auch für Gäste aus der Region wieder zum Anziehungspunkt werden“, sagte das Stadtoberhaupt und stellte für interessierte Investoren Unterstützungsmöglichkeiten seitens der Stadtverwaltung in Aussicht. Einigkeit herrschte bei den Arbeitskreismitgliedern zudem darüber, dass bei der Leerraumnutzung in der Altstadt neben dem Einzelhandel auch der Dienstleistungssektor und Wohnraum eine Rolle spielen sollten.

Die nächste Sitzung des Arbeitskreises „Einzelhandelsentwicklung Weißenfels“ ist für Sommer 2025 geplant. Dann soll es um inhaltliche Zielstellungen gehen. Unter anderem sollen im gesamten Stadtgebiet Zentren für die Nahversorgung definiert werden, wodurch künftig eine zielgerichtete Steuerung von Ansiedlungen ermöglicht wird.