Neue Tür für das Weißenfelser Rathaus

© Katharina Vokoun

Endlich wieder freier Blick auf das Weißenfelser Rathaus. Letze Teile des Baugerüsts wurden am 9. und 10. November 2023 zurückgebaut. Das Ergebnis der Fassadensanierung kann damit in vollem Umfang begutachtet werden. Seit dem Frühjahr 2022 hatte eine Bauplane das repräsentative Gebäude am Markt verdeckte.

Auch an anderer Stelle des Verwaltungssitzes ist ein Fortschritt sichtbar. So wurde am 6. November 2023 die neue Tür am Haupteingang des Rathauses eingebaut. Aufgrund der aktuellen Anforderungen an Flucht- und Rettungswege musste die zweiflüglige Tür durch eine einflüglige Tür ersetzt werden. Die neue Tür besteht aus massivem Eichenholz mit aufgesetzten pyramidenförmigen Füllungen und goldenen Ziernieten. Die pyramidenförmigen Füllungen finden sich in Form eines Rautenmusters später auch in der Vergitterung des Türfensters wieder. Die Tür wurde von der Tischlerei Jacob aus Bürgel gefertigt. Bis Weihnachten werden die Mitarbeiter der Firma die Tür komplettieren. So wird eine Scheibe mit Isolierglas, eine Rosettengarnitur und ein Stoßgriff in Messung eingebaut. Ausschreibung und Montage der technischen Klingelanlage und der Türsteuerung sowie die Installation eines Leit- und Informationssystems erfolgen bis Frühjahr 2024. Damit ist die Sanierung des Rathauses dann abgeschlossen.

Hintergrund:

Anfang des Jahres 2013 mussten die städtischen Mitarbeiter aufgrund baulicher Mängel aus dem Weißenfelser Rathaus ausziehen. Von 2014 bis 2015 wurde der Rathausturm saniert. Ab Juni 2015 folgte die Dachsanierung. Danach stand das Rathaus aufgrund fehlender Fördermöglichkeiten leer. Von Anfang 2018 bis Ende 2020 wurden die beiden Obergeschosse des Rathauses mithilfe von Geldern aus dem STARK-V-Programm und das Erdgeschoss mit Eigenmitteln saniert. Im Dezember 2020 konnten der damalige Oberbürgermeister Robby Risch und seine Kollegen nach sieben Jahren im Ausweichquartier Fürstenhaus wieder ihre Büroräume im Rathaus beziehen. 

Seit März 2022 wurde das Rathaus erneut zur Baustelle. Zeitgleich erfolgten der Ausbau des Dachgeschosses und die Fassadensanierung. Im zuvor leeren Dachgeschoss sind sechs neue Büroräume und ein Lagerraum entstanden. Auch die große Lüftungsanlage für den Sitzungssaal befindet sich in dieser Etage. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung Hochbau hatten Anfang Juli 2023 ihre neuen Büroräume im Dachgeschoss bezogen. Der Innenausbau des Rathauses ist damit abgeschlossen.

Im Rahmen der Fassadensanierung wurde der Putz des Rathauses entfernt und das aus Natursteinen und Ziegeln bestehende Mauerwerk freigelegt. Dabei kamen etliche Risse zum Vorschein, die verpresst werden mussten. Lockeres Mauerwerk wurde ausgetauscht und Fugen mit Mörtel geschlossen. Zahlreiche Stuckelemente an der Fassade mussten aufgearbeitet werden. Abplatzungen wurden nachprofiliert. Brüchige Stellen am Gesims wurden ebenfalls rekonstruiert. Dabei gab es auch eine böse Überraschung für die Bauarbeiter. Ein Teil des Dachgesims auf der Seite des schmalen Durchgangs bestand nur aus Holz. Es musste komplett ausgetauscht werden. Die gesamte Fassade wurde neu verputzt und in dem neuen Farbton – einem zarten Altweiß-Gelb – gestrichen. Die rosarote Fassade ist damit passé. Des Weiteren wurde unter anderem im Sockelbereich ein neuer strukturierter Bossenputz aufgetragen. Der Boden des Balkons musste zudem neu abgedichtet und belegt werden. Der Terrazzo-Fußboden am Haupteingang wurde stellenweise erneuert und instandgesetzt. Ein Restaurator hat außerdem das Wappen farblich gestaltet. Einer der Wappenhalter war verwittert., so dass die Schnauze und der Schwanz des Löwen neu modelliert wurden. Muschelornament im Giebel des Rathauses erhielt eine gelbliche Fassung.

Für den Ausbau des Dachgeschosses und die Fassadensanierung wird die Stadt Weißenfels insgesamt etwa 1,4 Millionen Euro investieren. Die Kosten werden komplett mit Eigenmitteln gedeckt. Es ist der letzte Bauabschnitt der seit dem Jahr 2012 laufenden Rathaussanierung.