Zahlreiche Bewerbungen für Architekturwettbewerb zum Bibliotheksneubau
Insgesamt 91 Bewerbungen hat die Stadt Weißenfels für den Architekturwettbewerb zur Gestaltung des Bibliotheksneubaus in der Jüdenstraße 1 bis 5 erhalten. Beworben haben sich nicht nur deutsche Büros. Auch Architektenbüros aus EU-Ländern sind dabei.
Mit der Organisation und Durchführung des Architekturwettbewerbs für den Bibliotheksneubau hat die Stadt Weißenfels ein Planungsbüro aus Leipzig beauftragt. Nach einer Prüfung der Bewerbungsunterlagen stand fest, dass etwa zehn Architekturbüros nicht die Voraussetzungen der Ausschreibung erfüllten.
Für den Architekturwettbewerb des Bibliotheksneubaus wurden anschließend 15 Plätze verteilt. Fünf Plätze sind gesetzt. Diese Architekturbüros sind auf jeden Fall beim Wettbewerb dabei. Sie mussten nicht am Losverfahren teilnehmen. Die Auswahl hat die Stadt Weißenfels bereits im Vorfeld in Absprache mit der Architektenkammer vorgenommen. Es sind renommierte Architektenbüros aus München, Berlin, Leipzig, Gotha und Kamenz mit sehr guten Referenzen und Erfahrungen bei der Sanierung von denkmalgeschützten Gebäuden. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass diese Büros auf jeden Fall beim Wettbewerb dabei sind. Das ist eine gängige Vorgehensweise.
Die restlichen zehn Plätze wurden per Losverfahren unter den anderen rund 80 Beiträgen ermittelt. Alle gelosten Architekturbüros haben ihren Hauptsitz in Deutschland. Einige verfügen über Partnerbüros im europäischen Ausland.
Alle 15 Teilnehmer sind nun aufgefordert, verbindlich ihre Teilnahme am Wettbewerb mitzuteilen. Danach erhalten sie sämtliche Unterlagen, die für den Wettbewerb benötigt werden. Die Architekturbüros erstellen dann ihre planerischen Entwürfe. In dieser Phase haben sie auch die Möglichkeit eines Vor-Ort-Termins. Sie dürfen sich alleine die Gebäude in der Jüdenstraße 1 bis 5 anschauen. Nach dem Abgabetermin Mitte Oktober 2024 erfolgt die Auswertung der eingereichten Arbeiten. Das Planungsbüro aus Leipzig, welches für die Durchführung des Wettbewerbs zuständig ist, schreibt Prüfberichte, welche den Preisrichtern vorgelegt werden. Schlussendlich erfolgt Mitte November 2024 die Juryentscheidung und die Ausstellung aller Wettbewerbsarbeiten. Der Gewinner des Wettbewerbs hat einen Anspruch auf einen Dienstleistungsvertrag mit der Stadt Weißenfels.
Hintergrund:
In der Jüdenstraße 1 bis 5 soll ein moderner Bibliotheksneubau entstehen, der dank seinem Standort auch zur Belebung der Innenstadt beitragen soll. Der Beschluss des Stadtrates zum Wettbewerb erfolgte am 17. November 2022. Im Neubau steht für die zeitgemäße Bibliothek eine Fläche von etwa 1.200 Quadratmetern zur Verfügung. Ein enormer Unterschied zur derzeit sehr beengten Situation auf 250 Quadratmetern im Novalishaus. Zudem würde dank eines grünen Hinterhofes die enge Bebauung in der Jüdenstraße aufgelockert werden und mitten in der Altstadt ein Platz zum Entspannen und Durchatmen entstehen. Die Kosten des gesamten Bibliotheksprojektes werden aus heutiger Sicht auf etwa zehn Millionen Euro geschätzt. Seitens der Stadt Weißenfels stehen bereits 2,3 Millionen Euro an Eigenmitteln bereit. Die Kommune wird sich um Städtebaufördermittel aus dem Bundesprogramm „Lebendige Zentren“ bemühen, um das Vorhaben bestenfalls bis zum Jahr 2028 umzusetzen.