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Datum: 26.06.2025

JVA Am Sandberg: Stromtrasse der Deutschen Bahn kann zeitnah verlegt werden

In Weißenfels könnte ein Neubau der Justizvollzugsanstalt (JVA) errichtet werden. Aktuell läuft das Verfahren zur Herstellung des Baurechts für das etwa 24 Hektar große Gebiet. Auf dem Areal befindet sich auch eine 110-Kilovolt-Stromleitung der Deutschen Bahn. Im derzeitigen Bebauungsplan ist ein 33 Meter breiter Schutzstreifen für diese Leitung festgelegt.

Die DB Energie GmbH nutzt für den Bahnbetrieb deutschlandweit zahlreiche bahnferne Stromtrassen. Bereits im Jahr 2010 gab es Gespräche zwischen der Stadt Weißenfels und der DB Energie GmbH zu einer möglichen Verlegung der Freileitung. Da die Nutzung des Gewerbegebiets Am Sandberg in der Theorie auch ohne eine Verlegung möglich wäre, kam es jedoch zu keiner Änderung. Anfang des Jahres 2025 gab es erneut ein Gespräch zwischen der Stadt Weißenfels und der DB Energie GmbH. Das Unternehmen hat schriftlich erklärt, dass es einer Umlegung der Stromtrasse weiterhin aufgeschlossen gegenübersteht. Die Stadt Weißenfels hat alle Korrespondenzen und Unterlagen dem Justizministerium und dem Finanzministerium des Landes Sachsen-Anhalt zugesendet.  

Die Standortentscheidung zur JVA muss im Kabinett des Landes Sachsen-Anhalt getroffen werden. Fällt die Wahl auf Weißenfels, würde die Stadtverwaltung unverzüglich ein Planungsbüro mit der Erstellung der Planungsunterlagen beauftragen. Erste Absprachen mit Planern sind hierzu bereits erfolgt. Demnach würde die Erstellung der Unterlagen etwa drei Monate in Anspruch nehmen.  Anschließend müssten diese Unterlagen dem Eisenbahnbundesamt übergeben werden, das seinerseits das erforderliche Planfeststellungsverfahren betreibt. Die Dauer des Verfahrens wird etwa ein Jahr in Anspruch nehmen. Die Kosten der Verlegung belaufen sich auf etwa 1,5 bis 2 Millionen Euro. Sie werden vom Antragsteller getragen. Der Stadt Weißenfels entstehen hiermit aber keine finanziellen Nachteile.

Im Ergebnis kann das Planfeststellungsverfahren und die Umlegung der Freileitung parallel zu den Entwurfs-, Ausführungs- und Genehmigungsplanungen des Landes Sachsen-Anhalt für den JVA-Bau erfolgen, so dass es aufgrund der Verlegung der Freileitung zu keinen Zeitverzögerungen kommen wird.

Der Zuspruch für einen JVA-Standort in Weißenfels ist groß. Der Stadtverwaltung liegen zahlreiche sogenannte Letters of Intent (Interessensbekundungen) aus dem sozialen Bereich, dem Gesundheitswesen und der Wirtschaft vor. Auch ein Schreiben von Landrat Götz Ulrich erreichte die Stadt Weißenfels und die Ministerien. Darin sagt er im Falle der Umsetzung des Projektes eine bedarfsorientierte Anpassung der ÖPNV-Taktung zu. Dieser große Unterstützerkreis ist für die Saalestadt von Vorteil, weil damit schon jetzt die Akzeptanz des JVA-Vorhabens deutlich wird, potentielle Kooperationen in Aussicht gestellt werden und somit eine nachhaltige, erfolgreiche Umsetzung des Projektes gegeben ist.