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Datum: 08.10.2025

Zwei große Jubiläen im Heinrich-Schütz-Haus

Mit einem großen Festprogramm wird in Weißenfels am 8. Oktober 2025 gleich zweier Jubiläen gedacht – des 440. Geburtstags des Komponisten Heinrich Schütz und des 40-jährigen Bestehens des Museums, das seinen Lebensweg abbildet. Mit zwei Sonderführungen, einer Vernissage und einer literarisch-musikalischen Soiree würdigen die Stadt Weißenfels und der Weißenfelser Musikverein „Heinrich Schütz“ e.V. an diesem Tag das große Werk des Musikers. Der Eintritt ist ganztägig frei.

Das Festprogramm beginnt mit der Sonderführung „Heinrich Schütz in Weißenfels“. Um 10 Uhr erklärt Dr. Maik Richter während eines Rundgangs durch die Musikergedenkstätte Alltag und Leben des Komponisten im barocken Weißenfels. Der promovierte Museumsleiter zeigt dabei, welche Beiträge Schütz erbrachte, um zum „Vater unserer modernen Musik“ und zu „seines Jahrhunderts hervorragendstem Musiker“ zu werden, wie ihn die Zeitgenossen jeweils bezeichneten. Die Führung dauert etwa 90 Minuten.

Um 13 Uhr stellt dann Denkmalpfleger Stephan Kujas in der Sonderführung „Das Heinrich-Schütz-Haus als Baudenkmal“ das Gebäude als historische Sehenswürdigkeit vor. Sein Hauptaugenmerk liegt dabei auf bemerkenswerten Funden, die im Rahmen der Sanierungsarbeiten 2009 bis 2011 gemacht wurden.

Die Vernissage zur Kabinett-Ausstellung „Musikstadt Weißenfels: Das Heinrich-Schütz-Haus als Bewahrer des musikkulturellen Erbes in der Saalestadt“ beginnt um 16 Uhr. Die kleine Sonderschau im Obergeschoss des Gebäudes veranschaulicht die Nutzungsgeschichte des Hauses von der Zeit seiner Erbauung im 16. Jahrhundert bis 1985. Am 13. Oktober 1985, also vor vierzig Jahren, wurde in Weißenfels anlässlich der „Nationalen Bach-Händel-Schütz-Ehrung“ der DDR eine Schütz-Gedenkstätte eingerichtet. Sie präsentierte das Wirken des Musikers und anderer Vertreter der Weißenfelser Musikgeschichte wie Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel, Johann Philipp Krieger und des Orgelbaumeisters Friedrich Ladegast. Im Jahr 1990 wurde die Dauerausstellung im Hause zugunsten von Wechselausstellungen des Museums Weißenfels entfernt und bereits vier Jahre später eine neue dauerhafte Schau eingerichtet. Sie verschrieb sich dem Weißenfelser Spätwerk von Heinrich Schütz. Diese und viele weitere Stationen auf dem Weg zum heutigen Heinrich-Schütz-Haus zeigt die am 8. Oktober 2025 eröffnende Kabinettausstellung anhand ausgewählter Exponate. Sie ist bis zum 21. Dezember 2025 zu sehen. Zur Ausstellungseröffnung musizieren die Musikschüler Jan Reichert und Finjas Franke sowie ihr Lehrer Danny Hetzger am Klavier.

Der herausragende Festtagsabschluss ist am 8. Oktober 2025 die musikalisch-literarische Soiree „Musica noster amor – Aus Liebe zur Musik“ im Schütz-Haus. Ab 19 Uhr musizieren die Musikschülerinnen Leni Kalweit und Lilly Fuchs am Cembalo sowie das Blockflötendoppelquartett der Musikschule des Burgenlandkreises „Heinrich Schütz Weißenfels“. Mit dabei sind auch Mitglieder der in diesem Jahr ihr 20-jähriges Gründungsjubiläum feiernden Weißenfelser Hofkapelle. Dazu gehören Sopranistin Sylvia Lorber, Mezzosopranistin Doreen Busch, Andreas Morys an den Tasteninstrumenten und die Perkussionistin Carmen Sengewald. Der Evangelische Posaunenchor Weißenfels beteiligt sich an dem Abend ebenfalls mit festlicher Musik. Zwischen den musikalischen Abschnitten kommt Dr. Maik Richter mit Uwe Pösniger alias Heinrich Schütz ins Gespräch über das von Krieg und Trauerfällen gezeichnete und doch musikalisch unglaublich reiche Leben des ehemaligen Hausherrn. Der Weißenfelser Musikverein „Heinrich Schütz“ e.V. sorgt an diesem Abend für kleine Snacks und Getränke.

Das Heinrich-Schütz-Haus ist am 8. Oktober 2025 von 10 bis 21 Uhr geöffnet.