Hohes Risiko für Wildunfälle
Im Herbst und Winter steigt das Risiko von Wildunfällen. In der Weißenfelser Region kommen besonders oft Rehe, Wildschweine, Dachse, Füchse und Waschbären unter die Räder. Das berichtet der Weißenfelser Stadtjäger Armin Deubel. Die anstehende Zeitumstellung am 26. Oktober 2025 erhöhe die Gefahr einer Kollision mit Wildtieren noch einmal. Denn der Berufsverkehr verschiebt sich um eine Stunde. Tiere können sich den von Menschenhand gemachten Regeln nicht von heute auf morgen anpassen. Armin Deubel bittet Verkehrsteilnehmende deshalb darum, auf Landstraßen und landwirtschaftlichen Wegen langsam und vorsichtig zu fahren. Dies gelte vor allem während der Dämmerung, weil zu dieser Zeit besonders viele Tiere unterwegs sind.
In den Herbstmonaten sind die Wildtiere verstärkt auf Futtersuche, um Fettreserven für den Winter aufzubauen. Sie suchen landwirtschaftlich genutzte Flächen auf, weil sie hier Reste der letzten Ernte (Mais, Kartoffeln, …) finden. Um an Nahrung zu gelangen, überqueren sie auch Straßen. Wildschweine, die derzeit im Familienverband (Rotten) unterwegs sind, legen bei der Futtersuche zum Teil auch größere Strecken zurück und überqueren vielbefahrene Straßen. Autofahrer müssen sich laut Armin Deubel bei einer Wildschweinsichtung deshalb immer darauf einstellen, dass weitere Tiere folgen. Gleiches gilt für Rehe. „Rechnen Sie immer mit Nachzüglern, fahren Sie mit einer der Gefahrensituation angemessenen Geschwindigkeit oder halten sie lieber einmal an“, sagt der Stadtjäger.
Auch er und seine Kollegen würden sich in diesem Zusammenhang immer wieder in Gefahr begeben. Auf der Suche nach verunfallten Tieren befinden sich Jäger und ihre Hunde oftmals am Straßenrand. Nicht immer sichert die Polizei diese Maßnahme ab. Dann bietet ihm nur die Warnanlage des Fahrzeuges und eine Warnweste Schutz. Armin Deubel betont deshalb noch einmal die Wichtigkeit einer umsichtigen Fahrweise. Verkehrsteilnehmende müssten in einer solchen Situation stets auch für eine Vollbremsung bereit sein. Dem Stadtjäger zufolge passiert es nämlich immer wieder, dass ein verletztes Tier beim Eintreffen des Jägers aus Todesangst noch einmal aufspringt und somit einen weiteren Unfall verursachen könnte.
Armin Deubel weist zudem darauf hin, dass 2025 für private Gartenbesitzer ein gutes Erntejahr war. „Die Bäume im eigenen Garten trugen sehr viele Früchte – erst Kirschen, dann Äpfel und jetzt Birnen und Pflaumen. Wer die Früchte nicht verwendet und sie nicht ordentlich entsorgt, könnte bald tierische Gäste wie Wildschwein, Waschbär, Dachs und Co. auf dem Grundstück haben“, warnt der Stadtjäger. Um diesen Ärger zu umgehen, empfiehlt er Bürgerinnen und Bürgern, die Früchte in der braunen Tonne zu entsorgen oder in die Kompostieranlage (Johann-Reis-Straße 21) zu bringen.