Reichardtswerben
4000 v. Chr.: Gräberfunde zeugen von Schnurkeramiker-Kultur am Janushügel.
600-800: Gründung der Siedlung Wirbina (Reichardtswerben) und der Siedlung Bizimendorf durch die Sorben.
881: Beide Orte durch Urkunde belegt (Hersfelder Kloster)
1012: Reichardtswerben gehört zum Bischofsitz Zeit und Posendorf zum Domkapital Merseburg.
um 1200: Untergang der Siedlungen Wuschleben und Spöten durch Wassermangel. Reichardtswerben wird dadurch das größte Dorf in der Pflege Weißenfels.
1553: Die erste Küsterschule im Ort und ein neues Pfarrhaus werden erbaut. Reichardtswerben, Posendorf und Tagewerben werden Parochie mit einem eigenen evangelischen Pfarrer mit Amtssitz in Reichardtswerben.
1634, 1639: Plünderungen durch Kriegsvölker des 30-jährigen Krieges
1650: Beginn der ständigen Frone und Dienste am Schloss Weißenfels bis 1746
1719: Reichardtswerben erhält einen Kirchturm. Er ist 49 m hoch.
1757: Am 5. November findet die Schlacht bei Rossbach statt. Franzosen plündern Orte.
1759: Die Dörfer müssen jährlich 500 Taler „Kriegsgelder“ an die Preußen zahlen.
1766: Die Gemeinde errichtet die erste Denksäule der „Schlacht bei Rossbach“.
1806: Am 18. Oktober muss Reichardtswerben 4 Wagen und 15 Pferde zum Abtransport der zweiten Schlachtsäule nach Paris bereitstellen.
1813: Durchmärsche verschiedener Armeen
1840: Die Posendorfer Kirche wird erbaut.
1844: Eine zweite Schule wird gebaut.
1850: Die Gewerbefreiheit tritt für 16 Handwerker im Orte ein. Die Dreifelderwirtschaft geht durch die Separation zu Ende. Dorf und Flur werden vermessen und versteint. Es kommt zur Ablösung der Frone.
1854: 28 Burschen legen ein Reglement fest und feiern Pfingstbier. Am 26. März wird der Gesangsverein gegründet.
1860: Ein neues Schulhaus wird gebaut.
1883: Kaisermanöver in der Flur
1892: Eine neue Schule mit zwei Klassenzimmern wird gebaut.
1896: Der Turnverein „Frisch auf“ wird gegründet.
1913: Arbeiter-Turnverein wird gegründet. Die Schule wird mit 2 Klassenzimmern aufgestockt.
1914: Am 1. August bricht der Erste Weltkrieg aus. Bis zum Ende 1918 nehmen 228 Einwohner von Reichardtswerben und 49 von Posendorf teil. 45 Personen sind gefallen.
1915: Die Gemeinde erhält elektrischen Strom.
1917: Die Glocken von beiden Kirchen werden abgeliefert.
1925: Die Gemeinde erwirbt zwei neue Glocken und auch die Posendorfer Kirche erhält zwei neue Glocken.
1929: Das erste Auto im Dorf besitzt der Kaufmann Kurt Tille. Im Mai wird die Freiwillige Feuerwehr gegründet.
1935: Einweihung des Dioramas „Schlacht bei Rossbach“ durch die Kirchliche Körperschaft. Der Weißenfelser Lehrer Max Brauer schuf das Diorama mit ca. 4.500 Zinnfiguren.
1942: Am 27. Juni brennt der Kirchturm ab.
1945: Zum Kriegsende am 8. Mai muss das Dorf ca. 1000 Umsiedler aufnehmen. Der Krieg hat dem Dorf 102 Gefallene gebracht. Posendorf wird in Reichardtswerben eingemeindet. Fast alle Vereine haben sich aufgelöst.
1955: Am 1. April wird die LPG „Florian Geyer“ gegründet.
1958: Die Schlachtsäule und das Denkmal der Schlacht bei Rossbach müssen der Braunkohle weichen.
1960: Die Landwirtschaft wird vollgenossenschaftlich.
1970: Eine neue Schule wird mit Tagewerben zusammen gebaut. Mit der Verlegung von Abwasserrohren wird begonnen.
1974: Die 2000er Milchviehanlage geht in Betrieb.
1979: Das Dorf wird an das Zentralwasserleitungsnetz angeschlossen.
1981: feiert das Dorf sein 1100-jähriges Bestehen.
1945-1981: Das Diorama „Schlacht bei Rossbach“ war geschlossen. Dass das Diorama heute der Allgemeinheit zugänglich ist, ist der Privatinitiative von Günter Abel, Herbert Wenzel und Helmut Vogler zu verdanken. Sie hatten 1981 begonnen, das Diorama wieder aufzubauen. Durch die Mitglieder der Interessengemeinschaft „Schlacht bei Rossbach“ e.V. wird das Diorama in seiner Schönheit erhalten.
1993: Reichardtswerben gründet mit weiteren sechs Gemeinden die Verwaltungsgemeinschaft Großkorbetha.
2001: Im Zeitraum von 1990 bis 2001 meldeten 48 verschiedene Gewerke und Dienstleister ihr Gewerbe an.
2010: Das Sportlerheim wird zum Vereinsheim. Am 1. September wird die Gemeinde Reichardtswerben per Gesetz in die Stadt Weißenfels eingemeindet. Der Ort hat nach 1.129 Jahren seine Selbständigkeit verloren.
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