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Datum: 11.07.2024

Gespräche am Grillstand mit dem Oberbürgermeister

Zu einem Grillfest an der Ruine der Brückenmühle hatte Oberbürgermeister Martin Papke am 10. Juli 2024 junge Menschen aus Weißenfels im Alter zwischen 14 und 25 Jahren eingeladen. Angemeldet hatten sich 95 junge Frauen und Männer. Insgesamt 77 von ihnen trotzten dem Regen und kamen zu der Freiluftveranstaltung. Vor Ort stand Martin Papke nicht nur am Grill, sondern nutzte die Zeit vor allem, um mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. Auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Amtes für Sozialraumentwicklung, des Kulturamtes und des Sport- und Freizeitbetriebs sowie die städtische Gleichstellungsbeauftragte standen als Ansprechpartner zur Verfügung.

Ziel des Grillabends war es, in lockerer Atmosphäre mit den Jugendlichen und jungen Erwachsenen über deren Wünsche und Interessen zu sprechen. Unter anderem ging es darum, welche Veranstaltungen für Jugendliche attraktiv wären. Einige Jugendliche äußerten zudem, dass sie sich einen Ort wünschen, an dem sie sich ungestört treffen können. Außerdem würden sie sich über mehr Aufmerksamkeit für ihre Themen freuen. Martin Papke fragte die Jugendlichen, wie es gelingen kann, dass sie sich stärker aktiv in das gesellschaftliche Geschehen einbringen. In diesem Zusammenhang war unter anderem ein neuer Jugendbeirat ein Thema. Auch ihre Sorgen und Ängste teilten die jungen Menschen in den Gesprächen mit. So sprachen sie beispielsweise über Mobbing in der Schule oder Zukunftsperspektiven. Kritisch wurde angemerkt, dass viele Vorgänge in der Stadt zu langwierig und kompliziert sind.  

Insgesamt gibt es in Weißenfels laut Einwohnermeldeamt etwa 4.000 Personen im Alter zwischen 14 und 25 Jahren. Per Zufallsverfahren wurden 400 junge Frauen und Männer ausgewählt, die eine persönliche Einladung zu dem Grillfest mit dem Oberbürgermeister erhielten. Doch auch die restlichen 90 Prozent der jungen Weißenfelserinnen und Weißenfelser hatten die Chance, sich für die Veranstaltung anzumelden.

Das gemeinsame Grillfest war der Auftakt für weitere Aktionen im Sinne der Jugendbeteiligung. Die Stadt Weißenfels wurde unter mehr als 100 Bewerbungen von der Hertie-Stiftung als eine der zehn Kommunen ausgewählt, die im Jahr 2024 am Programm „Jugend entscheidet“ teilnehmen darf. In einem begleiteten Verfahren wird in Weißenfels somit mindestens eine lokalpolitische Entscheidung an junge Menschen zwischen 12 und 17 Jahren abgeben.

Kern des Beteiligungsprozesses ist ein mehrstufiges Entscheidungsverfahren, in dem die Jugendlichen zunächst Themenvorschläge erarbeiten. Dieser Prozess wird mit Thementagen im Oktober 2024 starten. Im Anschluss bereiten Politik und Verwaltung eine konkrete Entscheidungsvorlage vor, über die der Stadtrat in einer öffentlichen Ratssitzung abstimmt. Während des gesamten Prozesses stehen den Kommunen erfahrene Expertinnen und Experten mit individueller Beratung und Begleitung zur Seite – von der Unterstützung bei der Gewinnung der Jugendlichen bis hin zur langfristigen Verankerung von Jugendbeteiligung vor Ort. Zusätzlich erhalten die Kommunen Zugang zu regelmäßigen Fachveranstaltungen, einem großen Netzwerk mit mehr als 70 Städten und Gemeinden sowie einen Sachkostenzuschuss in Höhe von jeweils 5.000 Euro. Begleitet wird das Vorhaben in Weißenfels vom Amt für Sozialraumentwicklung.

„Für die Stadt Weißenfels ist die Teilnahme am Projekt ‚Jugend entscheidet‘ von großer Bedeutung. Junge Menschen erhalten hierbei eine Plattform, sich politisch zu engagieren und ihre Meinungen und Ideen in die politische Entscheidungsfindung einzubringen. Es ist mein fester Wille, dass die junge Generation in Weißenfels aktiv an der Gestaltung unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens teilhaben kann und dass auf diese Weise ihre Anliegen in politischen Prozessen künftig noch stärker berücksichtigt werden“, sagte Oberbürgermeister Martin Papke.