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Datum: 14.05.2024

Weißenfelser Schülerinnen und Schüler profitieren vom Startchancen-Programm

Die Herder-Grundschule und die Neustadtschule wurden in das Startchancen-Programm aufgenommen. Sie gehören zu den ersten 25 Schulen, mit denen das Land Sachsen-Anhalt in das Förderprogramm startet. Die Stadt Weißenfels als Träger der Herderschule hat bereits eine Interessensbekundung versendet, in der sie die Teilnahme der Grundschule an dem Projekt verbindlich bestätigt hat. Schulträger der weiterführenden Schulen in Weißenfels ist der Burgenlandkreis.

Das Startchancen-Programm ist mit einem Förderbudget von 20 Milliarden Euro und einer Laufzeit von zehn Jahren das größte Bildungsprogramm in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Das Geld wird jeweils zur Hälfte von Bund und Ländern zur Verfügung gestellt. Auch die teilnehmenden Kommunen und Landkreise werden als Schulträger einen Eigenanteil aufbringen. Das Land Sachsen-Anhalt erhält verteilt auf die zehn Jahre 156 Millionen Euro.

Bundesweit sollen in dieser Zeit etwa 4.000 Schulen gefördert werden, wobei der Anteil der Grundschulen bei 60 Prozent und der Anteil der weiterführenden Schulen (inklusive Berufsschulen) bei 40 Prozent liegt. Insgesamt profitieren somit mehr als eine Million Schülerinnen und Schüler von der Förderung. Der Bildungserfolg wird von der sozialen Herkunft entkoppelt, weil alle Kinder und Jugendlichen teilhaben. Das erhöht die Chancengerechtigkeit in Deutschland. Ziel ist vor allem die Stärkung von Basiskompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen.

Gefördert werden Schulen in herausfordernden Lagen. Für die Auswahl der Schulen nutzt das Land Sachsen-Anhalt einen Schulen-Index mit den Schwerpunkten Armut und Migration. Hierfür wurden bereits vorhandene Sozialdaten zum Beispiel aus Schuleingangsuntersuchungen oder soziokulturellen Statistiken der Gemeinden genutzt. Im Ranking des Landes Sachsen-Anhalt werden 97 Schulen mit dem größten Förderbedarf und damit insgesamt 24.200 Schülerinnen und Schüler im Startchancen-Programm bedacht. Die Förderung teilt sich somit auf 57 Grundschulen und 40 weiterführende Schulen auf. Das Geld wird sowohl in Personal zur Stärkung von multiprofessionellen Teams als auch in lernfördernde Ausstattung und Unterrichtsentwicklung investiert. Ein Teil des Budgets steht den Schulen zudem für weitere Maßnahmen frei zur Verfügung.

Sowohl die Herder-Grundschule als auch die Neustadtschule liegen in der Neustadt, dem Weißenfelser Stadtviertel mit dem höchsten Ausländeranteil. Aufgrund unterschiedlicher Sprachkenntnisse und kultureller Hintergründe ergeben sich für die Lehrerinnen und Lehrer dort mehr Herausforderungen im Schulalltag und bei der Integration.

Nachdem das Land Sachsen-Anhalt nun die ersten 25 Schulen für den Programmstart benannt hat, wird eine Förderrichtlinie erarbeitet. Bis zum August 2025 sollen in Zusammenarbeit mit den Schulträgern und Schulleitern Bestandsaufnahmen in den Schulen und Projektplanungen erfolgen. Bis zum Sommer 2025 werden den Plänen des Landes zufolge alle 97 Schulen aus Sachsen-Anhalt mit dem Startchancen-Programm begonnen haben. Die Stadt Weißenfels als Träger der Grundschulen hofft, dass auch die Albert-Einstein-Grundschule und die Bergschule von der Förderung profitieren werden.