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Datum: 20.09.2024

Weißenfels gedenkt der Mutter Richard Wagners

Feierliche Kranzniederlegung zum 250. Geburtstag von Johanne Rosine Wagner-Geyer

Anlässlich des 250. Geburtstags von Johanne Rosine Wagner, geborene Pätz, würdigte die Stadt Weißenfels am 19. September 2024 gemeinsam mit dem Richard-Wagner-Zentrum Mitteldeutschland die Mutter des weltbekannten Komponisten Richard Wagner. In einer feierlichen Zeremonie legten der Oberbürgermeister der Stadt Weißenfels, Martin Papke, und der Vorsitzende des Richard-Wagner-Zentrums Mitteldeutschland, Thomas Krakow, am Gedenkstein an der Marienstraße 13 – dem Standort ihres Geburtshauses – ein Gebinde nieder.

Johanne Rosine Wagner wurde am 19. September 1774 in Weißenfels geboren wurde. Der Gedenkstein, der bereits 2012 unter Mitwirkung der Stadt Weißenfels, des Richard-Wagner-Verbandes Leipzig und mit Unterstützung der Mitteldeutschen Braunkohle AG (MIBRAG) eingeweiht wurde, markiert den Ort, an dem das Geburtshaus der Mutter Richard Wagners stand.

In ihrer Ansprache erinnerten die Redner an das bewegte Leben von Johanne Rosine Wagner. Nach einer turbulenten Kindheit und Jugend in Weißenfels heiratete sie 1798 in Leipzig Carl Friedrich Wilhelm Wagner, mit dem sie neun Kinder hatte, darunter der letztgeborene und später weltberühmte Komponist Richard Wagner. Nach dem frühen Tod ihres Mannes in den Wirren nach der Völkerschlacht 1813 und einer zweiten Ehe mit dem Maler und Schauspieler Ludwig Geyer führte sie ihre Familie durch schwere Zeiten und zog schließlich 1827 mit einigen ihrer Kinder nach Leipzig zurück. Sie starb 1848 und wurde auf dem Alten Johannisfriedhof in Leipzig beigesetzt.

Der Vorsitzende des Richard-Wagner-Zentrums Mitteldeutschland, Thomas Krakow, hob in seiner Rede die Bedeutung der Familie Wagner für die Region Mitteldeutschland hervor. „Es ist wichtig, dass wir nicht nur die Leistungen von Richard Wagner selbst, sondern auch die Menschen würdigen, die ihn geprägt haben. Johanne Rosine Wagner war eine starke Frau, die trotz schwerer Schicksalsschläge immer für ihre Familie da war. Sie zog neun Kinder allein groß – ihre tägliche mühsame Aufgabe waren Ernährung, Kleidung und Bildung für alle.“

Oberbürgermeister Martin Papke betonte die historische Verbindung zwischen Weißenfels und der Familie Wagner: „Weißenfels ist stolz, die Geburtsstadt der Mutter Richard Wagners zu sein. Wir alle wissen, eine Mutter prägt maßgeblich. Mit dieser Gedenkfeier halten wir das Andenken an eine außergewöhnliche Mutter und Frau lebendig, die einen der größten Komponisten der Geschichte hervorgebracht hat.“ Er dankte Thomas Krakow und allen Beteiligten auch für ihr Engagement im Erinnern an Richard Wagner und seine Mutter.

Die Veranstaltung bildete den Auftakt zu weiteren Feierlichkeiten in der Region, mit denen das Erbe der Familie Wagner gewürdigt werden soll. Das Richard-Wagner-Zentrum Mitteldeutschland plant weitere Veranstaltungen an bedeutenden Wagner-Orten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, um das Bewusstsein für das kulturelle Erbe dieser Region zu stärken.