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Datum: 05.08.2023

Ministerin Dr. Lydia Hüskens zu Besuch im Weißenfelser Rathaus

Dr. Lydia Hüskens, Ministerin für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt, war zusammen mit dem neuen Weißenfelser Landtagsabgeordneten Maximilian Gludau am 3. August 2023 zu Besuch im Weißenfelser Rathaus. Mit Oberbürgermeister Martin Papke sprachen sie über sechs Themenfelder.

Im Fokus standen dabei die drei städtebaulichen Großprojekte Gloria, Bibliotheksneubau und Intex. Oberbürgermeister Martin Papke warb um Unterstützung für die Vorhaben und kündigte an, dass die Stadt Weißenfels hierfür Städtebaufördermittel beantragen wird. Dr. Lydia Hüskens begrüßte die Pläne. Die städtebaulichen Missstände in Weißenfels seien ihr bekannt. Doch auch wenn die Saalestadt hier einen Nachholbedarf hat, machte die Ministerin deutlich, dass neben dem Land noch weitere Partner für die Finanzierung der Bauvorhaben benötigt werden.  

Erfreuliche Neuigkeiten für die Stadt Weißenfels gab es beim Thema Wohnungsbau. Im Rahmen der Überarbeitung des Landesentwicklungsplans sollen für den ländlichen Raum wieder Baumöglichkeiten geschaffen werden. Eine gute Nachricht für die zwölf Weißenfelser Ortschaften, die entsprechend der aktuellen Regelungen kein neues Bauland erschließen dürfen. „Ich begrüße diese Überarbeitung sehr, weil das den Bedarf widerspiegelt, den uns die Ortschaften melden“, sagte Martin Papke. Zuzug allein sei jedoch nicht das Ziel. Vor allem in den Ortschaften sei das Bewahren des Dorflebens und der Traditionen von hoher Bedeutung. „Ich finde es wichtig, dass Zugezogene hier nicht nur anonym wohnen, sondern sich aktiv mit einbringen“, sagte der Oberbürgermeister; eine Position, welche die Ministerin ausdrücklich teilt. Auf ihr Interesse stieß auch die Initiative der Stadt, sich dem Thema Lehmbau zu widmen. Die Stadt Weißenfels war Ende des Jahres 2022 dem Bündnis „Wir! GoLehm“ beigetreten. Geht es nach den Vorstellungen des Stadtoberhauptes könnten mit Lehmhäusern Baulücken im Innenstadtbereich geschlossen werden. Auch Lehmsiedlungen mit Einfamilienhäusern in der Stadt wären für ihn vorstellbar.

Thema bei dem Treffen im Rathaus war zudem die geplante S-Bahn-Linie zwischen Weißenfels und Leipzig, die spätestens bis zum Jahr 2026 realisiert werden soll. Zur Sprache kam in diesem Zusammenhang auch das Bahnhofsgebäude der Stadt Weißenfels. Oberbürgermeister Martin Papke machte deutlich, dass die Stadt Weißenfels sowohl finanziell als auch personell dieses Projekt in den nächsten zehn Jahren nicht bewerkstelligen kann. Die einzige Chance für eine mittelfristige Entwicklung des Areals sieht er darin, dass sich private Investoren oder die Deutsche Bahn dem Vorhaben annehmen. Erste Gespräche hätte es diesbezüglich bereits gegeben. Auch mit den Stadträten werde es hierzu Absprachen geben.

Neben der S-Bahn-Linie interessierte sich Martin Papke in Bezug auf die verkehrspolitischen Pläne des Ministeriums auch für die zeitliche Planung der Instandsetzungen der Ortsdurchfahrten von Großkorbetha, Schkortleben, Burgwerben und Markwerben. Ministerin Dr. Lydia Hüskens teilte mit, dass lediglich für die L 182 zeitnah Baumaßnahmen geplant seien, die aber wenn möglich mit Baumaßnahmen der Deutschen Bahn abgestimmt werden sollen. Sanierungsmaßnahmen an den anderen Ortsdurchfahrten seien derzeit nicht zeitnah vorgesehen. Andere Tiefbauarbeiten seien noch dringlicher. Auch über die geplante Südtangente diskutierte Martin Papke mit der Ministerin und dem Landtagsabgeordneten. Er äußerte seine Bedenken, dass eine solche Umgehungsstraße Nachteile für die wirtschaftliche Kaufkraft in der Innenstadt mit sich bringen könnte. Das Projekt als Ganzes stellte er aber nicht in Frage.