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Datum: 26.10.2023

Neue Bahn-Bus-Schnittstelle Am Güterbahnhof freigegeben

Die Bahn-Bus-Schnittstelle in der Straße Am Güterbahnhof wurde am 25. Oktober 2023 nach knapp 16-monatiger Bauzeit für die öffentliche Nutzung freigeben. Vor Ort stehen 43 Stellplätze für Park-and-Ride und zwei barrierefreie Bushaltestellen des Schienenersatzverkehrs samt Wendeschleife zur Verfügung. In den kommenden Tagen werden noch 16 überdachte Fahrradbügel errichtet und 15 Bäume gepflanzt. Der Fußgängertunnel unter den Bahngleisen, der Altstadt und Neustadt verbindet, wurde barrierefrei ausgebaut. Hierfür wurde der Tunnel um etwa zehn Meter verkürzt und der gewonnene Platz genutzt, um sowohl eine Treppe als auch eine Rampe zu errichten. Die Straße selbst wurde grundhaft ausgebaut und erhielt einen Asphaltbelag. Auch der Gehweg und die Straßenbeleuchtung wurden erneuert. Die Gesamtkosten von etwa 4,1 Millionen Euro stemmt die Stadt Weißenfels dank einer 80-prozentigen Förderung (etwa 3,3 Millionen Euro) der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA).

Die größte Herausforderung im Rahmen der Baumaßnahme war die Verlegung von betriebswichtigen Anlagen wie Leit- und Sicherungstechnik der Deutschen Bahn AG. Allein für die Umverlegung der Bahnanlagen fielen Kosten in Höhe von 1,3 Millionen Euro an. Dies macht etwa ein Drittel der Gesamtkosten der Baumaßnahme aus.

„Mobilität ist eine der wichtigsten Fragen unserer Zeit. Wir haben eine Antwort darauf gefunden“, sagte Oberbürgermeister Martin Papke. Die Lage des Bahnhofes und die Anbindung nach Norden und Süden sei nirgendwo im Burgenlandkreis so gut wie in Weißenfels. „Dieses Potential müssen wir nutzen“, sagte das Stadtoberhaupt. Die neue Schnittstelle sei auch ein Tor in die Neustadt. Das angrenzende Gebiet rund um Katharinenstraße, Weinbergstraße und Nordstraße stehe ebenfalls im Fokus der Stadtentwicklung. In den kommenden Jahren sollen die Straßen saniert und mithilfe von privaten Investoren die historische Bausubstanz erhalten werden. Studierende, junge Familien und weitere Menschen aus den Großstädten Leipzig und Halle sollen diesen neu entstehenden Wohnraum als attraktive Alternative für sich entdecken.

Staatssekretär Sven Haller vom Ministerium für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt nahm ebenfalls an der feierlichen Freigabe teil. „Als Land haben wir ein Augenmerk darauf, dass in Weißenfels die Anbindung durch den öffentlichen Personennahverkehr stetig verbessert wird. Schließlich gibt es hier schon jetzt etwa 2.800 Ein- und Aussteiger pro Tag“, sagte Sven Haller. Er betonte, dass auch das Bahnhofsumfeld als Mobilitätsknotenpunkt eine wichtige Rolle spiele. Die neue Bahn-Bus-Schnittstelle in Weißenfels sei eine ideale Lösung.

Beim Bau des neuen Verkehrsknotens wurden auch Belange des Denkmalschutzes berücksichtigt. So wurden alte Granitsteine der Straße erhalten und unter anderem für die Parkplätze wieder verbaut. Die neue Rampe wurde in Sandsteinoptik gestaltet, um an den ursprünglichen Tunnelzugang zu erinnern.

Auch für den restlichen Teil der Straße Am Güterbahnhof liegen schon die Pläne in der Schublade. Dieser Straßenabschnitt soll ebenfalls grundhaft ausgebaut werden. Vor Ort sollen 100 weitere Parkplätze für Park-and-Ride entstehen. Die Planungen für das Bauvorhaben sollen im Jahr 2024 beginnen. Die Realisierung ist derzeit für die Jahre 2026 und 2027 vorgesehen. Eine Voraussetzung für diesen zweiten Bauabschnitt wurde bereits im Jahr 2021 geschaffen. Damals wurde im Auftrag der Stadt Weißenfels mithilfe von Fördermitteln der NASA GmbH vor Ort die ehemalige Hochbaumeisterei abgerissen.

Hintergrund:
Bei der Straße Am Güterbahnhof handelt es sich um ehemaliges Bahngelände, welches im Jahr 2012 von der DB-AG an die Firma Tönnies verkauft wurde. Seit dem Jahr 2018 ist das Gelände im Eigentum der Stadt Weißenfels. Mit den Planungen zum Ausbau der Straße Am Güterbahnhof wurde im Jahr 2019 begonnen.